Futterstellen - Streunerhilfe Solingen e.V.

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Futterstellen

Für Streuner, die nicht sozialisiert werden können, haben wir Futterstellen eingerichtet, wo die Tier nach der Kastration regelmäßig gefüttert werden und wo ihnen für den Winter trockene und warme Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Auch die tierärztliche Versorgung ist gesichert, denn wenn ein Tier krank ist oder sich auffällig verhält, wird es mit Hilfe einer Falle eingefangen, zum Tierarzt gebracht, medizinisch versorgt und dann wieder an der Futterstelle ausgesetzt.

Da die Anzahl der Katzen, die nicht sozialisiert werden können weil sie schon draußen geboren wurden sehr hoch ist, sind wir ständig auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, Streunern auf ihrem Grundstück ein warmes Plätzchen und tägliches Futter zur Verfügung zu stellen. Selbstverständlich übernehmen wir die medizinische Betreuung der Tiere sowie die Futterkosten und stellen auch Schlafhäuschen oder ähnliches zur Verfügung.

Wenn Sie die Gelegenheit haben, dem einen oder anderen verwilderten Fellnäschen ein Zuhause zu geben, so schicken Sie uns doch bitte eine Mail an die Streunerhilfe Solingen. Wichtig wäre Ihre Bereitschaft und die Möglichkeit, ein verwildertes Tier für einige Wochen in einer Scheune oder einem Keller oder ähnlichem versorgen zu können, damit die Katze nicht sofort wieder das Weite sucht.

Und noch eine große Bitte:

Bitte achten Sie auf die verzweifelt nach Futter suchenden Streuner in Ihrem Garten, an Ihrem Arbeitsplatz oder in der Nachbarschaft und stellen Sie ihnen ein warmes und geschütztes Plätzchen zur Verfügung. Wenn Sie unsicher sind, ob die Tiere gesund sind oder kastriert, wenden Sie sich jeder Zeit gerne an uns, wir helfen Ihnen und den Flusentieren weiter.

 

Streuner im Winter
Nicht alle Katzen haben ein gemütliches und warmes Zuhause und vielleicht auch nicht genug zu essen.
In dieser Jahreszeit und bei der im Winter herrschenden Kälte verjagt bitte kein Streunerkätzchen!!

 

Wer auf seinem eigenen Grundstück Spuren findet, kann an geschützter Stelle einen Unterschlupf und Futter anbieten.
Tierschutzvereine und Streunerhilfen können Eure Unterstützung brauchen.
Bitte seht nicht weg!

 

Michi und Sonja -
zwei Streuner im Glück

 

Hinschauen statt Wegsehen -
Bericht von einer Futterstelle...

Ein kalter Tag im Januar 2008, ich komme gerade aus der Mittagspause und sehe etwas Pelziges unter einem Busch verschwinden. Ein Fuchs? Ein Marder? Was kann das sein mitten in einem Industriegebiet?

Am nächsten Tag bringe ich Katzenfutter mit, stelle einen Napf in die Büsche und ziehe mich mit einem Fernglas bewaffnet ins Büro zurück. Es dauert nur ein paar Minuten dann kommt ein gestromtes Katzentier um die Ecke und stürzt sich auf das Futter. Gut denke ich eine Katze, wie die wohl hier her kommt? Es folgt ein Aufschrei einer Kollegin: aus dem einen Katzentier wurden zwei, drei, vier und ein fünftes schwankte dann auch noch aus dem Busch.

 

Ok, alles wilde unkastrierte Tiere, das Tierheim muß helfen. Das Tierheim fühlte sich nicht zuständig, gerne könne ich mir eine Falle abholen falls eine da wäre, den Rest könnte ich ja selber machen und die Tiere anschließend wieder aussetzen. Toll und nun? Es war kalt, die Tiere mager und struppig, ich habe noch nie eine Katzenfalle bedient, hatte keine Ahnung wie das Ding funktioniert, an welchen Tierarzt soll ich mich wenden, wer übernimmt die Kosten für 5 Katzen?


 
 

Ich beschloß erst mal zu füttern damit sie wieder zu Kräften kommen, heimlich in den Büschen damit der Chef nichts merkt und es evtl. verbietet. Es gesellte sich noch eine Katzendame hinzu, ich schleppte Unmengen von Futter an, kochte Hühner denn vor allem die lauwarme Hühnerbrühe wurde sehr geliebt, es gab Vitaminflocken, Rinderfettpulver, Eigelb, warme Katzenmilch und sie erholten sich schnell. Ich kaufte ein wetterfestes Katzenhaus (Danke Heidi Anette), legte Styropor und Decken rein damit sie einen Unterschlupf haben.

 

Jetzt musste eine Falle her. Ich telefonierte mit meiner Tierärztin und lieh mir von Ihr die Falle. Ich stellte sie am Nachmittag auf und es klappte sofort, der erste saß in der Falle, ich schmiß ein Handtuch drüber und packte dieses fauchende Etwas in der riesigen Falle in meinen kleinen Ford KA und ab zur Tierärztin. Am nächsten Abend konnte ich das Monster wieder abholen und machte mich auf zum nächsten Opfer.

Innerhalb 2 Wochen hatte ich 4 Tiere eingefangen, 2 Kater und 2 Katzen, beide Katzen bereits wieder trächtig. Ich habe sie trotzdem kastrieren lassen ...


 

Klecksi den 3. Kater konnte ich erst fangen als er sehr krank und schwach war, er starb in der Tierarztpraxis trotz Infusionen und Medikamenten, die Giardien waren stärker und er war schon völlig ausgetrocknet und zu schwach. Nun wußte ich auch das es Giardien gibt und was das ist.

Sissy; die 3. Katzendame war verschwunden. Meine 4 verbliebenen bekamen alle Namen und jeden Tag Ihr Futter und Leckerlis.

Alles gut dachte ich und machte mich auf in den Urlaub. Bereits am 2. Tag in er Türkei erhielt ich eine sms von einer Kollegin: Herzlichen Glückwunsch, Du bist soeben 4-fache Mutter geworden, äh nein 5-fache....Sissy ist wieder da und hat Ihre ca. 6 Wochen alten Babies mitgebracht. Ich antwortete: Mist, bitte anfüttern!

 

Nach meinem Urlaub fing ich nacheinander die Babies ein und fand liebe Kolleginnen die bereit waren die kleinen wilden Tiere zu zähmen und ihnen ein schönes zu Hause zu geben.

Sissy war dann die letzte auf meiner Kastrationsliste. Sie hat mir das bis heute nicht verziehen und kommt auch nur noch sehr selten vorbei.

Bis heute werden Mr. W., Zicke, Sonja und Michi jeden Morgen gefüttert, sie haben ein warmes Katzenhaus und genießen gesund und kugelrund ihr Leben in Freiheit. Sollte es je einem schlecht gehen werde ich hinsehen und für sie da sein. Sie sind bis heute wilde Katzen geblieben und wir freuen uns jeden Tag daran wenn wir morgens begrüßt werden!

Danke an Heide Anette P., Kerstin R. und alle Kolleginnen die mich mit Geld-, Futter-, Decken oder Handtuchspenden in nun fast 5 Jahren unterstützt haben.


 

Charly, die kleine Geschichte eines (ehemaligen) Streuners

Eines Morgens rufe ich meine beiden Katzen: Sooooocke, Püüüüüüüüüppi Frühstüüüüüüück! Beide jagen in Windeseile durch die Büsche zwischen meinen Beinen durch, schlittern quer durchs Wohnzimmer und landen in der Küche vor ihren Näpfen.

Ein Tier bleibt vor mir stehen, knurrt und faucht! „Es“ gehört eindeutig nicht zu uns.  Ich werde von einem riesigen getigerten Tier mit funkelnden grünen Augen, zerfetzten Ohren, Narben im ganzen Gesicht und scharfen Reißzähnen böse angefaucht bevor „Es“ sich umdreht und das Weite sucht. Uff, noch mal Glück gehabt, „Es“ hat mir nichts getan und meinen Katzen auch nicht.

Meine beiden legen sich zum Schlafen hin und mir geht „Es“ nicht mehr aus dem Kopf. Ich wünsche mir dass „Es“ wiederkommt!

„Es“ kommt schon am nächsten Abend und sitzt vor der Terrassentür. Sofort renne ich mit Napf, Futter und Milch bewaffnet nach draußen. „Es“ ist total ausgehungert und futtert wie wild, nicht ohne mich dabei die ganze Zeit anzuknurren, zum Abschied zu fauchen und mal eben den Gartenstuhl zu markieren. „Es“ ist ein Kater mit riesengroßen ..... Ich hab‘s genau gesehen und kann es riechen.

Er bekommt den Namen Charly und kommt von nun an jeden abend gegen 19 Uhr. Man kann die Uhr nach ihm stellen. Er frißt, knurrt, faucht, markiert und geht wieder.  Er läßt sich weder anfassen noch betritt er unser Haus. Er hört auch nicht auf uns anzuknurren. Ich habe mit 3 verschiedenen Fallen über 1 Jahr versucht ihn zu fangen: das Futter war weg, die Falle zu - aber leer.

Eines Tages kam er nicht mehr, ich war schon voller Sorge was meinem alten Haudegen passiert sein könnte und machte mich jeden Abend auf die Suche.

Nach ca. 1 Woche kam ich abends heim und ein Zettel hing an unserer Tür:

Komm rüber, Charly liegt bei uns auf der Terrasse!

Und da lag er: abgemagert, ein Vorderbein komplett zerfetzt, schwach in den Armen unserer Nachbarstochter und knurrte. Ich warf ein Handtuch über ihn, packte ihn in die Box und fuhr zur Tierärztin.

Sie behielt ihn über Nacht bei sich, päppelte ihn mit Infusionen und säuberte am nächsten Tag seine Wunde: Die Sehne durch, ein riesen Loch, alles vereitert und faulend. Es stank wie die Pest. Und sie kastrierte ihn auch gleich. Dann konnte ich ihn wieder abholen, sollte aber jeden 2. Tag zum Reinigen der Wunde und Spritzen vorbeikommen. Etwas ratlos nahm ich den wilden Freigänger – noch in Narkose – mit und richtete ihm zu Hause ein Zimmer ein. Noch war mir nicht so ganz klar wie das funktionieren sollte aber siehe da, er erwachte aus der Narkose, sprang aus der Box, schwankte auf mich zu und köpfelte. Und dann fing er an zu schnurren !

Wir fuhren 6 Wochen lang jeden 2. Tag zum Tierarzt, hofften und bangten um sein Bein – amputieren oder warten - und nannten ihn liebevoll Captain Hook. Er ließ alles geduldig und ohne knurren über sich ergehen, wurde immer schmusiger, kuschelte für sein Leben gerne, schlief nachts in meinen Armen und nach 6 Wochen lief er wieder auf allen Vieren!





 
 
 
 
 
 
 
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